Nehmen wir an, das Szenario Blackout ist eingetreten. Was gilt es nun zu beachten und wie sollst du dich verhalten, um diesen Krisenfall bestmöglich zu überstehen?
Wenn wir uns mit dem Thema Blackout beschäftigen, geht es meist darum, uns ausreichend auf diesen Krisenfall vorzubereiten. Kaum jemand geht der Frage nach, wie wir uns während des Blackout zu verhalten haben.
Auch wir hatten diesen Aspekt bisher weniger im Fokus.
Eine Leserin unserer Website hat uns kürzlich Fragen dazu gestellt. Unter anderem deshalb haben wir uns dieses spannende Thema näher anzusehen.
In diesem Artikel behandeln wir folgende Aspekte:
- Auswirkungen des Blackout – was bedeutet es für dein tägliches Leben?
- Verhalten während eines Blackout – wie muss ich mich verhalten, um die Krise gut zu meistern?
- Blackout und Arbeit – muss ich während eines Blackout meiner Arbeit nachgehen?
Inhaltsverzeichnis
ToggleAuswirkungen eines Blackout auf unser Leben
Bei einem Blackout, also einem großflächigen Stromausfall, der weite Teile Europas über mehrere Tage lahmlegt, handelt es sich um eine Ausnahmesituation.
Für uns ist elektrischer Strom selbstverständlich. Das reicht so weit, dass wir gar nicht mehr wissen, was alles von Strom abhängig ist und welche Folgen ein tagelanger Stromausfall überhaupt hat.
Die Auswirkungen eines Blackouts auf unser tägliches Leben sind gravierend und weitreichend. Kaum mehr etwas funktioniert noch.
Kein Licht, keine Heizung, keine Kommunikation mittels Funknetz oder Internet, Supermärkte schließen, Logistik und Warentransport brechen zusammen, Banken machen zu, Apotheken schließen, Tankstellen funktionieren nicht mehr.
All das stellt nur einen kleinen Auszug der Folgen eines Blackout dar.
Wir sind der Ansicht, dass sobald die Menschen realisieren, dass es sich nicht nur um einen kurzfristigen Stromausfall, sondern um einen großflächigen und länger andauernden Blackout handelt, innerhalb kurzer Zeit Panik und Chaos ausbrechen kann.
Vielen ist jetzt erst klar, dass sie nicht ausreichend vorbereitet sind und kaum Vorräte für die nächsten beiden Tage zu Hause haben.
Wiederum andere sind mit der neuartigen Situation schlichtweg überfordert.
Und dann gibt es Menschen, die genau auf solche Krisen warten und versuchen werden, diese auszunutzen.
All das kann wohl schon in den ersten 24 Stunden des Stromausfalls zu Unruhen führen.
Verhalten während eines Blackout
Besonders wichtig sind die ersten Aktionen, die du unmittelbar nach Beginn eines Stromausfalls machen musst.
Mit diesen hast du Folgendes erreicht:
- festgestellt, ob es sich um ein Blackout handelt
- hast deine Familienmitglieder erreicht und sie nach Hause beordert
- deine Wasservorräte aufgefüllt
- alle elektrischen Geräte vom Netz getrennt
- dein Notfallradio eingeschaltet
- dein zu Hause gefahrenfrei vorbereitet
Mit diesen Schritten hast du die Basis geschaffen, um gut durch den Krisenfall zu kommen.
In Kombination mit ausreichend Vorräten, die du eingelagert hast, bist du gut vorbereitet.
Jedoch gibt es im weiteren Verlauf eines Blackout einige Punkte zu beachten. Diese bringen wir dir in diesem Abschnitt näher.
Bleibe erreichbar, wenn du dein zu Hause verlässt
Muss jemand euer zu Hause verlassen, empfehlen wir unbedingt ein Walkie Talkie mitzunehmen. Handys funktionieren nicht mehr.
Ihr seid es aber gewohnt, ständig erreichbar und in Kontakt zu sein. Gerade in Ausnahmesituationen ist das ungemein wichtig.
Mit Walkie Talkies könnt ihr in einem gewissen Radius von maximal 8 bis 10 Kilometern in Verbindung bleiben.
Wir empfehlen, im Krisenfall sein zu Hause nur dann zu verlassen, wenn es unbedingt erforderlich ist.
Gehe sofort einkaufen, falls dir etwas fehlt
Benötigst du noch wichtige Vorräte, solltest du dich so rasch als möglich auf den Weg machen, um Einkaufen zu gehen.
Am Beginn eines Blackout ist es am wahrscheinlichsten noch etwas zu bekommen. Mit Fortdauer der Krisensituation werden die Chancen immer geringer.
Beachte, dass Kassensysteme und Bankomat ohne Strom nicht mehr funktionieren und du nur mit Bargeld bezahlen kannst.
Verbrauche verderbliche Lebensmittel zu erst
Zu Beginn solltest du verderbliche Lebensmittel verbrauchen.
Hast du keine Notstromversorgung für deine Kühlgeräte, solltest du zuerst die eingefrorenen Lebensmittel verkochen.
Im Winter, wenn es draußen kühl ist, bietet es sich an, im Freien ein Depot einzurichten. So bleiben deine Lebensmittel möglichst lange haltbar.
Achte dabei aber darauf, diese nicht zu auffällig zu platzieren. Du könntest sonst ungebetene Gäste anlocken.
Öffne deine Kühlgeräte so selten und kurz wie möglich, damit die Kälte nicht entweicht. Je nach Modell können Kühlschränke die Kälte einige Stunde halten, Gefrierschränke sogar 24 Stunden oder länger.
Gehe sorgsam mit deinen Vorräten um
Es ist zwar selbstredend, dennoch möchten wir explizit darauf hinweisen – gehe mit deinen Vorräten sehr sorgsam um und versuche nichts zu verschwenden.
Das betrifft Lebensmittel, Wasser, Notstrom, Heizmaterial oder Treibstoff.
Der Krisenfall kann länger dauern als angenommen.
Am besten verschaffst du dir zu Beginn einen Überblick über all deine Bestände.
Anschließend teilst du die Bestände so auf, dass du genau weist, wie viel jede Person pro Tag verbrauchen darf.
Elektrogeräte, die mit Akku oder Batterie betrieben werden, solltest du entweder komplett ausschalten oder in den Stromsparmodus versetzen. So spart ihr ebenfalls wertvolle Energie.
Teile Informationen mit Nachbarn und Freunden
Gib Informationen aus dem Radio, sofern natürlich möglich, an deine Nachbarn oder Freunde weiter.
Nicht jeder besitzt ein batteriebetriebenes Radio und hat daher gar keine Möglichkeit, Informationen seitens den Behörden empfangen zu können.
Wie lange der Blackout noch dauert, Empfehlungen der Behörden oder wo es möglicherweise Essen- oder Wasserausgabestellen gibt, können sehr hilfreiche Infos sein.
Weiters erhöht das unter Umständen das Durchhaltevermögen der Menschen und verhindert Unruhen in deiner näheren Umgebung.
Verhalte dich unauffällig
Du bist gut damit beraten, dich in einer Krise so unauffällig wie möglich zu verhalten.
Hänge nicht an die große Glocke, dass du gut vorbereitet bist und zeige auch im Krisenfall deine Vorräte nicht.
Auch beim Kochen ist es ratsam, so unauffällig wie möglich vorzugehen.
Selbiges gilt bei der Notstromversorgung – ein lärmendes Notstromaggregat oder Licht in deinem Haus erregt Aufsehen.
Lass dir nicht in die Karten blicken.
Sollte doch jemand bei dir um Nahrung fragen und du möchtest denjenigen nicht mit leeren Händen wegschicken, kannst du eventuell etwas hergeben, was du nicht unbedingt magst.
Oder ihr einigt euch auf ein Tauschgeschäft, das für beide Seiten von Nutzen sein kann.
Setze auf Eigenversorgung
Während eines Blackout musst du dich darauf einstellen, dass du auf dich allein gestellt bist.
Hilfe oder Unterstützung von außen ist nicht zu erwarten. Polizei, Rettung oder Feuerwehr werden nicht erreichbar und auch völlig überlastet sein.
Falls ihr in einer Gruppe seid und gemeinsam die Krise überwindet, wird es einfacher sein, weil ihr euch gegenseitig helfen und unterstützen könnt.
Verschließe Müllsäcke gut
Die Müllabfuhr verrichtet während eines Blackout ihren Dienst nicht.
Versuche, grundsätzlich so wenig Müll wie möglich zu produzieren.
Packe den anfallenden Abfall in Müllsäcke und verschließe diese möglichst gut mit Klebeband, um euch vor Geruchsbelästigung zu schützen und Tiere fernzuhalten.
Blackout und Arbeit
Müssen wir während eines Blackout unserer Arbeit nachgehen?
Eine interessante Frage, die uns immer wieder erreicht.
Ein großflächiger und länger andauernder Stromausfall ist eine Ausnahmesituation, die es in Deutschland oder Österreich noch nie gegeben hat. Daher fehlen Erfahrungswerte und viele Menschen werden nicht wissen, wie man sich verhalten muss.
Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen, möchten wir unseren Wissensstand und unsere Sichtweise erläutern.
Wir möchten an dieser Stelle aber vorwegschicken, dass wir keine Rechtsexperten sind.
Die Auswirkungen eines Blackout sind, wie wir oben gesehen haben, sehr weitreichend. Unser alltägliches Leben bricht buchstäblich in Sekundenschnelle zusammen.
Für viele unter uns ist es im Falle eines großflächigen Stromausfalls gar nicht mehr möglich, seiner Arbeit nachzugehen.
Der öffentliche Verkehr bricht zusammen, alle Geschäfte werden schließen, die Arbeit in Büros kann nicht mehr verrichtet werden und vieles mehr.
Hingegen gibt es Berufe, die auch ohne Strom weiter ausgeübt werden müssen.
Das betrifft insbesondere Krankenhauspersonal, Polizei, Altenpfleger oder Mitarbeiter der kritischen Infrastruktur wie Wasser-, Strom- oder Gasversorger.
Ein Aspekt, der nicht unterschätzt werden darf, ist, dass bald nach Eintreten des Stromausfalls Unruhen und Ausschreitungen entstehen können. Es kann zu Plünderungen kommen.
In so einer Situation werden viele Menschen zu Hause bei ihren Familien bleiben und die Wohnung nicht verlassen.
Um auf der sicheren Seite zu sein, wie ihr euch im Falle eines Blackout verhalten sollt, erkundigt euch bei eurem Arbeitgeber.
Gerade bei größeren Unternehmen oder der kritischen Infrastruktur gibt es meist fertige Notfallpläne für solche Krisenszenarien.
Falls nicht und ihr euch unsicher seid, empfehlen wir das Gespräch mit eurem Arbeitgeber zu suchen.
Fragt ihn, wie er es sich vorstellt, durch einen Blackout zu kommen. Ihr könnt auch eure Sichtweise darlegen. So könnt ihr gegenseitig eure Erwartungshaltung abgleichen und gemeinsam eine Lösung für einen eventuellen Krisenfall finden.
Unser Fazit
Eine gute Vorbereitung ist aus unserer Sicht die Basis, um gut durch einen Blackout zu kommen.
In weiterer Folge ist es entscheidend, wie du dir deine Vorräte einteilst, wie du diese sicher verwahrst und wie du dich deinem näheren Umfeld gegenüber verhältst.
Je länger die Krisensituation dauert, umso entscheidender ist dein Verhalten während eines Blackout.
Wir müssen immer bedenken, dass wir alle mit einem länger andauernden und großflächigen Stromausfall keine Erfahrung haben.
Behalte einen kühlen Kopf und gehe unauffällig durch die Krise, dann wirst du diese unbeschadet überstehen.
Lesetipps
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Holprig startete er mit seiner Frau Marina schließlich in die eigene Krisenvorsorge.
Gemeinsam betreiben sie Krisenchecker nun als Lernende. Sie helfen damit anderen Familien mit Krisenvorsorge zu beginnen bzw. zu vertiefen.
Andreas hat Technische Informatik studiert und arbeitet seit 2001 im Bereich Software-Testing. Qualitätsbewusstsein und ein kritischer Blick sind wichtig für sein tägliches Tun.
Deshalb ist er auch hier im Blog für die harten Fakten zuständig: Er stellt Produkte für die Krisenvorsorge auf den Prüfstand, testet und vergleicht sie.
Hier erfährst du mehr über Marina & Andreas. Übrigens: Es gibt auch einen Krisenchecker-Newsletter. Abonniere ihn und lade dir unser E-Book mit hilfreichen Insights und Tipps herunter👋😎.
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