Soll man Jodtabletten für den atomaren Ernstfall zuhause haben? Das gibt es über Kalium-Jodid-Tabletten und deren Anwendung zu wissen.
Nach den Ereignissen in der Ukraine ist die Nachfrage nach Kalium-Jodid-Tabletten, allgemein als “Jodtabletten” bekannt, explosionsartig gestiegen.
In vielen stationären und Online-Apotheken waren sie sogar vergriffen. Inzwischen sind sie vielerorts wieder erhältlich (Anm.: März 2023).
Die Tabletten sollten nicht vorsorglich und nur auf behördliche Anweisung eingenommen werden.
Auch, wenn diese im Handel ausverkauft sind, gibt es behördliche Vorräte, die im Ernstfall verteilt werden.
Um im Krisenfall möglichst unabhängig zu sein, ist es uns wichtig, vorbereitet zu sein und Jodtabletten in unserer Hausapotheke zu haben.
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Toggle“Lannacher” 65 mg Jod
Aktuell gibt es nur ein hochdosiertes Produkt am Markt, dass im Ernstfall effektiv angewendet werden kann – die Tabletten der Firma Gerot Lannach Pharma.
Im Gegensatz zu anderen Produkten, die es auch ohne Rezept zu kaufen gibt, hat das Jodid-Präparat “Lannacher” 65 mg Jod.
Es soll damit das einzige Medikament sein, dass bei radioaktiven Zwischenfällen tatsächlich helfen soll.
Wie wirken Jodtabletten?
Bei einem Reaktorunfall können radioaktive Stoffe freigesetzt werden.
Eines dieser Stoffe ist radioaktives Jod.
Wenn wir dieses Jod einatmen oder über unser Essen aufnehmen, kann es unserer Schilddrüse schaden und sogar zu Krebs führen.
Hier kommen nun Jodtabletten ins Spiel: Nimmt man diese zum richtigen Zeitpunkt ein, sind – vereinfacht gesagt – die Chancen groß, dass sie das radioaktive Jod abwehren.
Dieser Vorgang wird als Jodblockade bezeichnet.
Noch einmal: Die Tabletten dürfen nur nach behördlicher Anordnung eingenommen werden.
Der richtige Zeitpunkt der Einnahme ist nämlich entscheidend für ihre Wirksamkeit. Das hängt mit der Konzentration der radioaktiven Strahlung zusammen.
Beachtet auch, dass die Tabletten beachtliche Nebenwirkungen herbeiführen können.
Ein Grund mehr sie nur zu nehmen, wenn es tatsächlich erforderlich ist – und nicht vorbeugend.
Es ist u.a. die Rede von Hautausschlag, Durchfall, Fieber, Schilddrüsenproblemen.
Wer soll sie nehmen nehmen, wer nicht?
Laut einem Artikel des Standard, gibt es in Österreich folgenden Maßnahmenplan bei Atomunfällen zur Einnahme der Tabletten:
- Kinder und Jugendliche (von 0 bis 18 Jahren), Schwangere und Stillende:
können die Tabletten gratis in der Apotheke holen. Vorsorglich gibt es hier Vorräte. - Menschen zwischen 18 und 40 Jahren:
Können die Tabletten rezeptfrei kaufen. Derzeit gibt es Engpässe, an denen gearbeitet wird. - Menschen ab 40 Jahren:
Ihnen wird von der Einnahme abgeraten. Bei ihnen bestünde einerseits ein geringes Schilddrüsenkrebsrisiko, anderseits können die Tabletten starke Nebenwirkungen (s.o.) verursachen.
Holprig startete sie mit ihrem Mann Andreas Loidl in die eigene Krisenvorsorge.
Als Lernende betreiben sie Krisenchecker gemeinsam und helfen damit anderen Familien mit Krisenvorsorge zu beginnen bzw. zu vertiefen.
Marina ist ausgebildete Redakteurin und hat Kultur- und Medienwissenschaften studiert. Seit 2010 brennt sie für Online-Journalismus, Content-Marketing und Online-Marketing.
Sie befasst sich hier im Blog hauptsächlich mit persönlichen Erfahrungen zur Krisenvorsorge und gibt User:innen in Form von Interviews eine Stimme.
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