Das Licht geht aus und der Krisenfall tritt ein: Erfahre wann man von einem Blackout spricht und wie du dich am besten darauf vorbereitest.

Blackout-Guideline: 6 aufschlussreiche Punkte, die dich auf den Ernstfall vorbereiten

Das Licht geht aus und der Krisenfall tritt ein: Erfahre, wann man von einem Blackout spricht und wie du dich am besten darauf vorbereitest.

Spätestens seit der Coronakrise wissen wir: Im Ernstfall sind Nudeln und Klopapier schnell vergriffen. Doch stell dir vor, die Supermärkte sind nicht überlaufen, sondern haben komplett geschlossen. Weil es keinen Strom gibt.

Dieser Fall tritt sehr wahrscheinlich bei einem Blackout ein. Doch worum handelt es sich bei einem Blackout per Definition? Wie wahrscheinlich tritt es auf – und wie lange kann es dauern? Und vor allem: Was bedeutet es für deinen Alltag?

Diese Infos haben wir für dich zusammengetragen.

Fachleute beschreiben ein Blackout als plötzlichen, überregionalen und länger andauernden Strom- und Infrastrukturausfall.

Schwer vorzustellen, oder?

Es funktioniert schlagartig nichts mehr so, wie wir es gewohnt waren. Uns ist es oft nicht bewusst, aber unser gesamter Alltag ist von einer intakten Stromversorgung abhängig. Was konkret heißt: Spätestens wenn dein Smartphone-Akku leer ist, ist es Zeit nervös zu werden.

Doch das ist wahrscheinlich auch schon egal, denn weder Internet noch Handynetz werden noch funktionieren. Du siehst, der Ernstfall trifft uns knüppeldick.

Vorbereitung zahlt sich doppelt aus, „Blackout“ kannst du dann nämlich nicht mehr googeln.

Als Kinder fanden wir es aufregend: Ein tosendes Sommergewitter, Blitz, Donner, der Strom fällt aus. Vielleicht sogar abends. Uno-Spielen mit den Eltern bei Kerzenschein, die tägliche Dusche entfällt. Und zum Schlafen gehen ist alles wieder gut.

Wir alle haben schon Phasen ohne Strom erlebt. Sei es aufgrund eines Kurzschlusses im Haushalt oder wegen eines Defekts im regionalen Stromnetz.

Diese Probleme können in der Regel rasch und relativ einfach gelöst werden, so dass die Dauer des Stromausfalls meist auf wenige Stunden begrenzt ist.

Mit der einleitend kindlich, romantischen Vorstellung eines Stromausfalls liegen wir bei einem tatsächlichen Blackout weit daneben. Bei einem Blackout bricht die Stromversorgung in weiten Teilen Europas zeitgleich und ohne Vorwarnung zusammen.

Im Gegensatz zu einem regional begrenzten Stromausfall führt ein Blackout auch zum Zusammenbruch aller lebenswichtigen Infrastrukturen. Betroffen davon sind zum Beispiel das Gesundheitssystem oder die Lebensmittelversorgung.

Die Behebung dieses Zustands ist wesentlich komplexer und dauert länger als zum Beispiel nach dem beschriebenen Sommergewitter. Auch die Folgen sind verheerend und für uns noch kaum vorstellbar.

Mit großer Sicherheit handelt es sich um ein Blackout, wenn die folgenden Punkte zutreffen:

  1. Deine eigene Stromversorgung ist intakt (FI-Schalter).
  2. Deine unmittelbare Umgebung hat keinen Strom.
  3. Du kannst mittels Handy keine anderen Personen anrufen. Auch das Internet funktioniert nicht mehr.
  4. Autobahntunnel werden weitreichend gesperrt
  5. Privatradios übertragen nicht mehr

Wie lange dauert ein Blackout?

Vereinfacht kann ein Blackout in zwei Phasen unterteilt werden.

Es startet mit Phase eins. Hier fallen Strom und die gesamte Infrastruktur komplett aus.

Du erinnerst dich: telefonieren und Internetsurfen geht dann zum Beispiel nicht mehr. Alle Bereiche, in denen man Elektrizität braucht, stehen still.

Wir haben dazu eine kompakte Übersicht erstellt. Diese findest du weiter unten in diesem Artikel. Bis alles wieder geht, kann es dann leider Tage dauern.

In der Phase zwei funktioniert die Stromversorgung in einigen Teilen Europas schon wieder.

Je nach betroffener Infrastruktur kann es allerdings Wochen, Monate oder sogar Jahre dauern, bis der Normalzustand wieder hergestellt ist.

Besonders weitreichende Folgen haben übrigens Ausfälle in der Massentierhaltung oder im Obst- und Gemüseanbau in Glashäusern. Hier ist typischerweise alles vollautomatisiert gesteuert. Ohne Strom ist keine Versorgung möglich: Die Tiere werden sterben, Obst und Gemüse verderben.

Bis diese Ausfälle wieder kompensiert sind, kann es Monate dauern.

Telefonieren und einkaufen: Fehlanzeige

Und dein Handy? Das wirst du wohl noch länger nicht verwenden können.

Tipp: Investiere in ein Satellitentelefon, um mit deinen Lieben in Verbindung zu bleiben.

Die Telekommunikationsversorgung stellt in solchen Krisen einen großen Unsicherheitsfaktor dar: Bei diesen hochkomplexen Systemen ist es nicht vorhersehbar, wie sie sich nach einem Totalausfall verhalten – und wie lange es dauert, bis diese wieder funktionieren.

Und genau das ist der Knackpunkt. Eine funktionierende Telekommunikation ist die Basis für die gesamte Logistik und damit essenziell, um den Warennachschub gewährleisten zu können. Ohne Telefon und Internet also keine Lebensmittel.

Apropos Versorgung: Dazu kommt noch der unberechenbare Faktor Mensch. Aus Verzweiflung sind Panikreaktionen in solchen Extremsituationen nicht auszuschließen. Supermärkte oder andere infrastrukturelle Einrichtungen wie Kranhäuser könnten Angriffsziele werden.

Doppelt ungünstig, denn in diesem Fall müssten zuerst Schäden beseitigt werden, um die Versorgung mit lebenswichtigen Gütern wieder ermöglichen zu können.

Wie wahrscheinlich ist ein Blackout?

Experten sind sich einig: Uns steht ein Blackout bevor. Wann genau es tatsächlich eintritt, ist unklar. Das Besondere an den Stromnetzen ist, dass zu jeder Zeit genauso viel Strom erzeugt werden muss, wie andere Haushalte und Unternehmen gerade verbrauchen. Es muss immer ein Gleichgewicht zwischen Produktion und Verbrauch geben. Die Frequenz der Stromnetze muss zwischen 49,8 und 50,2 Hertz liegen. Das sicherzustellen ist Aufgabe der Stromnetz-Betreiber. Wenn mehr Strom erzeugt als verbraucht, steigt die Netz-Frequenz an. Bei zu wenig Strom sinkt die Frequenz. Vom Österreichischen Bundesheer wird für die kommenden fünf Jahre mit einer erhöhten Eintrittswahrscheinlichkeit gerechnet. Als Gründe dafür werden folgende Faktoren gesehen, welche die Aufgabe der Stromnetz-Betreiber herausfordernder und komplexer machen:
  1. Erhöhter Strombedarf durch E-Mobilität, Wärmepumpen, Klimageräte und die fortschreitende Digitalisierung.
  2. Die europaweite Energiewende mit der Abschaltung von Atom- und Kohlekraftwerken.
  3. Die volatile Stromgewinnung aus Wind und Sonne. Die Stromproduktion schwankt je nach Tageszeit und Wetter sehr stark.
Die europäische Stromversorgung ist grundsätzlich sehr verlässlich und zählt zu den Besten der Welt. In den vergangenen Jahren ist es im europäischen Stromnetz allerdings schon zu großflächigen Störungen gekommen. Europa ist zuletzt am 8. Jänner 2021 nur knapp an einem Blackout vorbeigeschrammt. Oder am 4. November 2006, als es in Europa zu einem großflächigen Stromausfall gekommen ist.

Welche Auswirkungen hat ein Blackout?

Was bedeutet es für unser Leben, wenn zeitnah alle stromabhängigen Infrastruktur- und Versorgungsleistungen ausfallen?

Die nachfolgende Auflistung soll euch einen Eindruck vermitteln, mit welchen Auswirkungen wir unter anderem rechnen müssen.

  • Kein Licht
    Elektrisches Licht fällt sowohl im privaten als auch öffentlichen Sektor aus. Von der Deckenlampe bis hin zur Straßen- oder Tunnelbeleuchtung ist alles dunkel.
  • Keine Heizung
    Die meisten Heizungen benötigen Strom und funktionieren nicht mehr. Davon sind übrigens auch Holz-, Öl- oder Pelletsheizungen betroffen. Diese verfügen über elektrische Steuerungen und brauchen ebenfalls Strom.
  • Keine Kommunikation
    Handy, Festnetztelefon und Internet fallen aus. Radio- und Fernsehgeräte funktionieren auch nicht mehr. Es ist nicht mehr möglich, über den Notruf zu alarmieren.
  • Kein Geldverkehr
    Bankomat und Kassensysteme funktionieren nicht mehr. Es ist nicht mehr möglich, Bargeld abzuheben. Der gesamte Zahlungsverkehr bricht zusammen.
  • Keine Kühlung
    Kühl- und Gefrierschränke arbeiten nicht mehr. Im Supermarkt und in den Warenlagern werden die Kühlsysteme ausfallen und damit Waren verderben.
  • Kein Einkaufen
    Supermärkte sperren zu und es ist nicht möglich, Lebensmittel einzukaufen. Neben den Kassensystemen gehen auch elektrische Eingangstüren, Kühlsysteme und die Beleuchtung nicht mehr. Tankstellen fallen aus, weil ohne Strom kein Treibstoff in die Zapfsäulen gepumpt werden kann.
  • Kein Wasser
    Die Wasserversorgung ist größtenteils von Strom abhängig und bricht zusammen. Das bedeutet, dass die Versorgung mit Trinkwasser wie auch die Abwasserentsorgung nicht mehr gegeben sind.
  • Keine Medikamente
    Apotheken schließen und die Versorgung mit Medikamenten ist nicht mehr gewährleistet. Chronisch Kranke können zudem nicht mehr versorgt und gepflegt werden, weil der Verkehr zusammenbricht und Pflegekräfte nicht mehr verständigt werden können.
  • Kein Transport
    Die gesamte Logistik und der Nachschub mit neuen Waren bricht zusammen. Ski-Lifte bleiben stecken, Ampel- oder Verkehrsleitsysteme fallen aus. Infolgedessen kommt der gesamte Verkehr innerhalb weniger Stunden vollständig zum Erliegen.

Habt keine Angst und bereitet Euch vor

Durch die Pandemie sind wir sensibel geworden: Nudeln und Klopapier haben wir seither ausreichend daheim.

Doch wie gut sind wir tatsächlich auf ein Szenario wie ein Blackout vorbereitet?

Es ist für uns selbstverständlich, dass Strom rund um die Uhr durch unsere Leitungen fließt. Dass wir jederzeit Lebensmittel im Supermarkt kaufen können, dass Tankstellen offen haben – oder dass wir immer Infos aus TV, Radio und Internet beziehen können.

Doch wie ihr gelesen habt, im Falle eines Blackouts verändert sich unser Leben schlagartig. Wir steuern auf eine berechenbar unberechenbare Situation zu.

Wir können uns auf ein Blackout vorbereiten und die Voraussetzungen schaffen, um diese Krise zu meistern.

Andreas

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