Wie kannst du vorsorgen, wenn das Licht ausgeht? Lies hier, was du unbedingt als Grundausstattung zuhause haben solltest. © Pixabay I schottnerballa

Grundausstattung: So bist du im Krisenfall möglichst gut vorbereitet

Vom Essen bis zum Bargeld: Erfahre, welche Güter unverzichtbar in deiner Krisen-Grundausstattung sind. Ein kompakter erste Überblick für dich.

Wir alle kennen es: Beim Einkaufen denken wir oft nur bis zum nächsten Abendessen, in der Geldtasche ist häufig die Bankomatkarte aber kein Bargeld und zu Hause haben wir eine Taschenlampe mit leeren Batterien.

Nicht sehr hilfreich für einen Krisenfall.

Mit einer Grundausstattung an Lebensmitteln und Ausrüstungsgegenständen blickst du möglichen Krisenszenarien entspannter entgegen.

Für diese drei Bereiche findest du auf Krisenchecker konkrete Antworten, Erfahrungsberichte und Produkttipps – es sind auch unsere persönlichen Vorsorgeschwerpunkte:

  • Zuhause versorgen, z. B. bei einem Stromausfall oder bei einem Blackout
  • Zuhause bleiben, z. B. bei Krankheit, Quarantäne oder bei Naturkatastrophen
  • Zuhause verlassen, z. B. wegen Naturkatastrophen oder im Brandfall

Überlegte Krisenvorbereitung gibt dir ein gewisses Sicherheitsgefühl und ermöglicht dir auch bei Eintreten einer Notsituation einen kühlen Kopf zu bewahren.

In diesem Artikel geben wir dir einen Überblick, was alles zur Grundausstattung deiner Krisenvorsorge gehört.

 

Krisenvorsorge starten: 3 wahrscheinliche Szenarien

Plane deine Grundausstattung

Gute Planung und Routine ersparen dir Stress im Ernstfall. Denke den Ernstfall und was du für deine Familie brauchst daher gut durch. Krisenvorsorge ist höchst individuell.

Wir liefern dir hier ein Grundkonzept, das du für euch adaptieren kannst.

Zur Erinnerung – im Falle eines Blackouts z. B. steht unsere Welt schlagartig still. Euren Großeinkauf für Lebensmittel oder den Grillkohlevorrat (Tipp: So könnt ihr auch ohne Strom Speisen wärmen) solltet ihr also tunlichst vorher erledigen.

Es ist unerlässlich, dass wir uns gezielt auf den Ernstfall vorbereiten, um mindestens 14 Tage autark zu überleben.

Doch genau diese Vorbereitung fällt uns schwer, weil wir es bisher nicht gewohnt waren. Wir kennen es nicht.

In diesem Fall könnte man davon ausgehen, dass die Angst vor der unbekannten Herausforderung z. B. durch ein Blackout so groß ist, dass sie durch die Mechanismen der Verdrängung bzw. Verleugnung abgewehrt werden muss.“

Aber wir müssen uns damit auseinandersetzen: und zwar persönlich und individuell.

Die Gewohnheiten unseres Alltags bilden die Basis. Frage dich am besten selbst „Welche Dinge brauche ich für meine Familie für einen zweiwöchigen Campingurlaub?“.

Ernährung im Krisenfall: Essen, Wasser & Zubereitung

Lagere unbedingt Lebensmittel für 14 Tage für deine Familie ein.

Wenn du mit Lebensmitteln gut versorgt bist, ist das im Krisenfall schon die halbe Miete. Damit unser Körper auch in solch einer Ausnahmesituation funktioniert, muss die Ernährung nämlich ausgewogen sein. So beugst du auch Mangelerscheinungen vor.

Doch was brauchst du tatsächlich? Brot, Honig, Hartkäse: Als Richtschnur für einen 14-tägigen Vorrat an Lebensmitteln, bietet das Österreichische Rote Kreuz eine hilfreiche Checkliste an.

Die exakte Menge und Zusammensetzung deines Vorrats ist abhängig von der Familiengröße und deren jeweiligen Bedürfnissen.

Babys, Menschen mit Unverträglichkeiten, Diabetiker, chronisch Kranke, Menschen, die vegan oder vegetarisch leben brauchen z. B. spezielle Nahrungsmittel.

Erstelle einen Wasservorrat

Essenziell ist die Versorgung mit Trinkwasser. Ein Mangel an Wasser kann rasch gesundheitliche Beschwerden verursachen.

Besonders bei Kindern oder älteren und kranken Menschen ist ein Tag ohne Wasser schon lebensbedrohlich. Rechne hier pro Person und Tag mindestens drei Liter Wasser ein.

Unbedingt auf deine Einkaufsliste gehören auch Wasserkanister zur Verwahrung von Trink- oder Brauchwasser.

Achte auf Ablaufdaten

Wenn du deine Speisekammer aufgerüstet hast, ist es wichtig, dass du ein Auge auf die Ablaufdaten der Lebensmittel hast. Lebensmittelverschwendung ist nicht nachhaltig.

Im tatsächlichen Krisenfall wäre es zudem fatal, wenn die Waren verdorben und nicht mehr genießbar sind.

Wir empfehlen dir, keinen eigenen Vorrat speziell für Notfälle anzulegen, sondern die Lebensmittel in deine tägliche Ernährung einzubauen.

Du gehst hier nach dem Rotationsprinzip vor: Du verbrauchst regelmäßig die ältesten Produkte und ersetzt sie beim nächsten Einkauf durch frische.

Auf diese Weise vermeidest du, dass Lebensmittel ablaufen und stellst auch sicher, dass du die Nahrungsmittel gut verträgst.

Denke ans Kochen ohne Strom

Mit einem Griller oder Campingkocher machst du dein Essen warm. Denke an ausreichend Gaskartuschen bzw. Kohle.

Hilfreich sind zudem feuerfeste Kochutensilien, wie zum Beispiel ein spezieller gusseiserner Topf.

Kommunikation: Kurbelradio & krisensichere Telefonie

Im Falle eines großflächigen Stromausfalls können wir Informationen nur mehr über das Radio empfangen.

In Krisensituationen ist Information von großer Bedeutung. Damit kannst du die Lage besser einschätzen und hilft dir auch in einer schwierigen Zeit Ruhe zu bewahren.

Für diesen Ernstfall empfehlen wir ein Kurbelradio zu kaufen. Dieses kannst du mittels Kurbel oder Solarenergie auch ohne externe Stromquelle aufladen.

Damit bist du auf der sicheren Seite und kannst in jedem Fall die wichtigen Nachrichten der Behörden empfangen.

Alternativ kannst du auch batteriebetriebene Radios verwenden. Achte dabei unbedingt auf einen ausreichend großen Vorrat an hochwertigen Batterien.

Besitzt du ein Auto, kannst du natürlich auch das Autoradio benutzen, weil dieses aufgrund der Autobatterie noch funktioniert.

Beachte: Hier musst du allerdings im Auto sein, um Nachrichten hören zu können und bist nicht ortsunabhängig.

Plane den Ernstfall mit Bezugspersonen

Denke auch daran, dass solche Extremsituationen gemeinschaftlich leichter zu bewältigen sind.

Plant daher bereits im Vorfeld, wie ihr abseits der üblichen Kommunikationswege mit euren Familienmitgliedern oder Freunden in Kontakt treten könnt.

Gerade in Krisen kann eine genaue Struktur bzw. Tagesablauf viel Sicherheit geben. Vielleicht ist es bereits im Vorfeld möglich, eine gewisse Aufgabenverteilung zu erzielen. Wer ist wofür zuständig?

Macht euch zum Beispiel bestimmte Treffpunkte aus. Überlegt auch, ob eine Investition in Walkie Talkies oder Satellitentelefone für euch eine Alternative darstellt.

Beleuchtung: Von Taschenlampen bis Sicherheitskerzen

Kurzfristige Stromausfälle gibt es je nach Region immer wieder einmal.

In Deutschland z. B. fiel im Jahr 2021 in Summe 12,7 Minuten der Strom aus. In Österreich waren es 23 Minuten, in denen die Stromversorgung im Jahr 2021 nicht funktioniert hat.

Um diese Zahlen in Relation zu setzen: Die Südkoreaner waren im Jahr 2018 5,4 Minuten ohne Strom und in den USA waren es 92 Minuten (2019).

Deutschland ist in puncto Stromversorgung dieser Statistik zu Folge auf Platz zwei hinter Südkorea. Österreich bewegt sich Richtung Mittelfeld.

Auch, wenn die Stromversorgung in Mitteleuropa gut gesichert ist, gilt es vorzusorgen. 

Denn vor allem in der kalten Jahreszeit sind die Nächte lang und wir sitzen überwiegend im Dunkeln.

Diese Lichtquellen empfehlen wir dir

In jeden Haushalt gehört, ganz unabhängig von einem möglichen Krisenfall zumindest eine gute Taschenlampe.

Für deine Grundausstattung empfehlen wir neben Taschenlampen vor allem Stirnlampen. Diese haben den Vorteil, dass damit deine Hände frei sind und du daher beweglicher bist.

Für jede Person im Haushalt solltest du eine Stirnlampe vorsehen.

Für die Grundbeleuchtung von Räumen empfehlen wir LED Campinglampen. Diese gibt es mit integriertem Akku oder mit Batterien.

Wenn du schon eine Powerbank als externe Stromquelle besitzt, raten wir dir zur Variante mit dem integrierten Akku.

Um die Abhängigkeit zu Batterien zu reduzieren, kannst du auch auf Lampen mit Kurbelantrieb setzen.

Mittels eines Kurbelantriebs werden die eingebauten Akkus dieser Lampen aufgeladen. Diese gibt es als normale Taschenlampe oder als Laterne für die Grundbeleuchtung der wichtigsten Räume.

Zur Sicherheit solltest du auch herkömmliche Kerzen – besser aber spezielle Sicherheitskerzen – und Anzünder auf Vorrat haben.

Diese kannst du verwenden, falls die Batterien leer sind. Achte dabei auf die erhöhte Brandgefahr.

In Hinblick auf Anzünder ist es praktisch, auch auf eine wasser- und windfeste Alternative zu setzen. Wir empfehlen euch hier Feuerstahl zu verwenden.

Medikamente: Fülle deine Hausapotheke

Die medizinische Versorgung ist im Falle eines Blackouts nicht mehr gegeben. Apotheken sind geschlossen und medizinisches Personal ist nicht mehr erreichbar.

Gerade in Notsituationen ist es durchaus wahrscheinlicher, dass du dich verletzt oder krank wirst. Das ist bedingt durch den Stress und damit verbunden eine geringere Achtsamkeit.

Ein weiterer Aspekt ist mangelnde Hygiene oder schlechtes Essen, dass zu Magen-Darm Problemen führen kann.

Was alles in deine Hausapotheke gehört, haben wir in einem eigenen Artikel für dich zusammengefasst.

Wichtig ist auch hier, dass du die Bedürfnisse deiner Familie genau kennst und ihr euch dementsprechend aufstellen könnt: Babys, Kleinkinder, kranke Menschen benötigen eigene Medikamente.

Neben Medikamenten ist ein gut ausgestattetes Erste Hilfe Set absolute Pflicht. Auch abseits von möglichen Krisen empfehlen wir dir ein Erste Hilfe Set zuhause zu haben.

Ideal ist, wenn du dir sowohl einen Arzneischrank für Medikamente, als auch einen Verbandskasten für die Erste Hilfe anschaffst. Beides sollte möglichst kühl, dunkel und trocken gelagert bzw. aufgehängt werden.

Dein Badezimmer ist z. B. kein idealer Ort dafür. Flur, Schlafzimmer oder Vorratsraum sind beispielsweise besser geeignet.

Wärme: Sorge mit Schlafsäcken & Decken vor

Ohne Strom fallen die meisten Heizungen aus. In der kalten Jahreszeit werden die Häuser und Wohnungen schnell auskühlen.

Dazu kommt, dass wir uns im Blackout nahezu ausschließlich in unseren eigenen vier Wänden ohne viel Bewegung aufhalten.

Neben ausreichend warmer Kleidung und Decken empfehlen wir dir daher, hochwertige Schlafsäcke für jedes Familienmitglied in deine Grundausstattung mit aufzunehmen.

Besonders wenn in deinem Haushalt kleine Kinder oder besonders schützenswerte Personen leben, musst du unbedingt darauf achten, dass diese Menschen warmgehalten werden.

Hygiene: Setze auf Feuchttücher und Müllsäcke

Neben der Trinkwasserversorgung fällt auch der größte Teil der Abwasserentsorgung ohne Strom aus. Die tägliche Dusche entfällt, der Geschirrspüler steht still und auch die Toilettenspülung funktioniert nicht mehr.

Für letzteres kannst du dir übrigens Toilettenbeutel anschaffen.

Für die Körperpflege ohne Wasser eignen sich in erster Linie Feuchttücher. Wichtig ist auch, dass du genügend Desinfektionstücher zu Hause hast, um Hände oder Arbeitsflächen in der Küche zu desinfizieren.

Gerade in Zeiten, wo kein Wasser zur Verfügung steht und auch kein medizinisches Personal erreichbar ist, kannst du auf Magen- oder Durchfallerkrankungen gut verzichten.

Aus der Corona-Pandemie wissen wir auch, dass ausreichend Toilettenpapier im Vorrat nicht fehlen darf.

Während eines länger andauernden Stromausfalls empfehlen wir die Verwendung von Einweggeschirr und -besteck. Du sparst Wasser und isst dennoch hygienisch.

Damit das ökologisch vertretbar ist, kannst du darauf achten, dass es aus nachhaltigen Materialen wie z. B. Bambus besteht.

Müllsäcke erweisen sich im Krisenfall als Multitalent. Lagere darin angebrauchte Lebensmittel oder verwende sie als Speicher für Wasser.

Hast du keine andere Möglichkeit mehr, kannst du Müllsäcke auch als Nottoilette verwenden. Besorge unbedingt Klebebänder zum sauberen Verschließen der Müllsäcke, denn die Müllentsorgung bricht im Blackout natürlich ebenfalls zusammen.

Finanzen: Bargeld in kleinen Scheinen

Zahlen mit der Bankomatkarte oder gar mit Smartphone oder der Apple Watch – ohne Strom funktioniert das alles nicht mehr.

Ohne Bargeld hast du schlechte Karten. 

Denn vor allem in den ersten Stunden eines Blackouts werden Geschäfte oder kleinere Bauernläden möglicherweise noch geöffnet haben.

Die Gelegenheit also, um noch Vorräte zu besorgen. Die Kassensysteme sind aber außer Betrieb und wir sind wieder auf das gute alte Bargeld angewiesen.

Damit du im Krisenfall nicht auf Wechselgeld deines Geschäftspartners angewiesen bist, empfehlen wir ausreichend Bargeld in kleinen Scheinen aufzubewahren.

Hauptsächlich 5- und 10-Euro Scheine, aber auch einige 20- und 50-Euro Scheine sind hier praktisch.

Unser Fazit

Wir sehen es in der aktuellen Zeit als sehr wichtig an, sich mit Krisenvorsorge zu beschäftigen.

Hast du dich entsprechend vorbereitet und eine Grundausstattung an notwendigen Gütern aufgebaut, kannst du mit ruhigem Gewissen und entspannter auf mögliche Notsituationen entgegen blicken.

Die Basis bildet ein entsprechender Vorrat an Trinkwasser und Lebensmitteln.

Darauf aufbauend kümmerst du dich um deine medizinische Ausstattung, Kommunikations– und Beleuchtungsmittel. Schlafsäcke und Hygieneartikel runden deinen Vorrat ab.

Krisenvorsorge ist ein sehr individuelles Thema. Stelle immer die persönlichen Bedürfnisse deiner Familie (z. B. Babys, alte Menschen) in den Vordergrund.

Plane gemeinsam mit deinen Angehörigen den Krisenfall und was dann zu tun ist, damit habt ihr mehr Handlungssicherheit.

Andreas

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